Leider unterstützen wir Internet Explorer nicht mehr.

Bitte verwenden Sie Microsoft Edge, Google Chrome oder Firefox.

Finde die besten Treuhänder in deiner Nähe
>
Ratgeber-Übersicht
>
Kontenplan Schweiz: Die einheitliche Vorlage für eine erfolgreiche doppelte Buchführung

Kontenplan Schweiz: Die einheitliche Vorlage für eine erfolgreiche doppelte Buchführung

Du arbeitest in der Buchhaltung eines Unternehmens oder möchtest dich selbstständig machen? Dann benötigst du auf jeden Fall den gültigen Kontenplan der Schweiz, um aus ihm die Konten für dein Unternehmen zu entwickeln. Im Bereich der sogenannten doppelten Buchführung ist ein Kontenplan unverzichtbar. In diesem Verzeichnis sind alle relevanten Konten für dein Unternehmen aufgeführt, sodass du alle erforderlichen Buchungen ohne Probleme durchführen kannst. Auch Aussenstehende wie zum Beispiel das Finanzamt sehen dann auf einen Blick, wie hoch dein Eigenkapital ist oder wie sich dein Anlagevermögen zusammensetzt.

Was ist ein Kontenplan?

Der Kontenrahmen ist die Auflistung aller Konten, die für die Buchungsfälle eines Unternehmens von Bedeutung sind. Dieser Kontenrahmen dient als Vorlage, aus denen sich jedes Unternehmen seinen eigenen Kontenplan erstellt. Der Kontenplan beinhaltet dementsprechend nur die Konten, die für den jeweiligen Geschäftszweig von Belang sind. Grundsätzlich enthält jeder Kontenplan wichtige Konten wie Forderungen und Verbindlichkeiten, aber auch Abschreibungen und Wertberichtigungen. Ein Unternehmen kann daher den in der Schweiz bestehenden Kontenplan minimieren, indem nicht alle Konten berücksichtigt werden. Es ist aber auch möglich, den Kontenrahmen aufzustocken, indem weitere Konten hinzugefügt werden. Ein Beispiel: Das Konto KFZ-Kosten wird aufgesplittet und für jedes Fahrzeug eines Unternehmens extra geführt.

Wie ist ein Kontenplan aufgebaut?

Der offizielle, in der Schweiz verwendete Kontenrahmen nennt sich KMU. Er besteht aus insgesamt neun Kontenklassen, diversen Kontenhauptgruppen und Kontengruppen. Ein weiterer wichtiger Bestandteil sind die einzelnen Konten, die aus jeweils vier Ziffern bestehen. Dieser Kontenrahmen ist nach dem sogenannten Abschlussgliederungsprinzip aufgebaut und bildet die Basis sowohl für die Bilanz als auch die Erfolgsrechnung eines Unternehmens. Der Schweizer KMU Kontenrahmen unterscheidet sich ein wenig von dem Aufbau in anderen Ländern. Er beinhaltet acht Klassen, wobei alle Konten einheitlich gegliedert sind. Dieser Kontenrahmen ist betriebsunabhängig und beinhaltet dementsprechend sehr viele Konten. Nur wenige Betriebe benötigen für ihre Buchhaltung tatsächlich alle Konten.

Warum ist der Kontenplan in der Buchhaltung so wichtig?

In der Schweiz gilt ein einheitlicher Kontenrahmen, aus dem sich die Unternehmen ihren eignen Kontenplan erstellen. Diese Vereinheitlichung ist wichtig und sinnvoll, denn nur so können sich auch Dritte schnell einen Überblick über die Lage des Unternehmens schaffen. Die ersten beiden Klassen des Schweizer Kontenrahmens beinhalten die sogenannten Bestandskonten. Alle anderen Klassen sind den Erfolgskonten vorbehalten. Aktiva und Passiva müssen am Jahresende dieselbe Summe ergeben. In der Kontenklasse 9 ergibt sich dann der Jahresgewinn oder Verlust, der durch die Buchführung klar ersichtlich wird.

Wo finde ich die Forderungen im Kontenrahmen?

Die Forderungen, meist Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, findest du im Schweizer Kontenplan auf der Aktivseite. Sie werden dem Umlaufvermögen zugeordnet. Hierbei handelt es sich um Vermögenswerte, die den Ertrag deines Unternehmens erhöhen. Jedes Mal, wenn du ein Produkt oder Dienstleistungen verkauft hast, erhöht sich diese Position also entsprechend.

Welche Verbindlichkeiten hat ein Unternehmen?

Im Gegensatz zu Forderungen sind Verbindlichkeiten ein Aufwand für dein Unternehmen. Für diese Verbindlichkeiten erhältst du in der Regel eine Eingangsrechnung, die du entsprechend verbuchen musst. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen stehen auf der Passivseite und mindern deinen Gewinn. Der Rechnungsbetrag wird aufgesplittet in einen Nettobetrag, die Steuern und den Bruttobetrag. Die Vorsteuer buchst du auf ein separates Konto und bekommst sie vom Finanzamt zurückerstattet.

Was ist der Sinn und Zweck von Abschreibungen?

Abschreibungen werden in der Kontenklasse 6 gebucht. Als Abschreibungen werden alle Wertminderungen bezeichnet, die durch die regelmässige Nutzung entstehen. Das betrifft Vermögensgegenstände sowohl des Anlage- als auch des Umlaufvermögens. Sinn der Abschreibung ist es, die Anschaffungskosten des jeweiligen Gegenstandes auf die Jahre der Nutzung aufzuteilen. Es gibt verschiedene Arten der Abschreibung. Nutzt dein Unternehmen Güter über mehrere Jahre hinweg, ist zum Beispiel die lineare Abschreibung sinnvoll. Die Abschreibungen werden auf der Aktivseite einer Bilanz ausgewiesen und mindern so deinen Gewinn. Dies wiederum hat zur Folge, dass du Steuern sparen kannst. Abschreibungen kannst du also ganz gezielt einsetzen, um deine Bilanz positiv zu beeinflussen.

Welche weiteren Konten sind neben den Wertberichtigungen für Unternehmen wichtig?

Neben den Forderungen und Verbindlichkeiten, die ein jedes Unternehmen hat, gibt es noch weitere Konten, die regelmässig bebucht werden müssen. Dazu zählen unter anderem:

  • Personalaufwand
  • Beteiligungen
  • Anzahlungen
  • Sachanlagen
  • Darlehen

Der Personalaufwand etwa ist in der Buchhaltung ein nicht zu unterschätzender Kostenfaktor. Selbst wenn du als Alleinunternehmer agierst, entstehen monatlich Personalkosten wie dein Lohn oder dein Gehalt. Für Wertberichtigungen wird im Schweizer Kontenrahmen die Endziffer 9 empfohlen. Nicht verwechseln darfst du Wertberichtigungen mit Wertschriften. Unter Wertschriften versteht man Aktien und Obligationen. Sie zählen zum Umlaufvermögen und sind wertvolle Puffer für die Liquidität des Unternehmens. Etwas schwieriger wird es, wenn du mit Fremdwährungen arbeitest. In diesem Fall musst du dir eine Tabelle Wechselkurse einrichten. Sowohl die Aktiv- als auch die Passivkonten können neben der Standardwährung CHF in diversen Fremdwährungen eingerichtet werden.

Der Treuhandvergleich für die Schweiz. Finde die besten Treuhänder in deiner Nähe - mit Preisen und Bewertungen!

Das könnte dich auch interessieren

Optionsscheine: So funktioniert das klassische Hebelprodukt

Für besonders risikoaffine Anleger stehen Optionsscheine als Anlageprodukte zur Auswahl. Die Funktionsweise dieser Papiere ist relativ kompliziert, sie eignen sich daher eher für den erfahrenen Anleger, der über das notwendige Wissen für diese Geldanlage verfügt. Da die Optionsscheine für Unternehmen und Anleger heute eine so wichtige Rolle spielen, lohnt sich die Beschäftigung mit diesem klassischen Hebelprodukt aber selbst für den interessierten Laien. Wenn du einmal verstanden hast, wie sich die Optionsscheine einsetzen lassen, kannst du bei diesem spannenden Thema besser mitreden.

Kennzahlen im Rechnungswesen: Hilfreiche Instrumente zur Kostenplanung und Entwicklung von Umsatzzielen

Kennzahlen im Rechnungswesen geben wichtige Hinweise auf die Entwicklung eines Unternehmens. Bilanzkennzahlen stellen Richtwerte dar, die den Wert eines Unternehmens angeben. In Produktionsbetrieben und Handelsbetrieben verwendet das Management ganze Systeme von betriebswirtschaftlichen Kennzahlen. Diese dienen als Instrumente für das Controlling und geben Aufschluss über die Liquidität des Unternehmens. Kapitalgesellschaften müssen im Rahmen des Jahresabschlusses sogar bestimmte Kennzahlen veröffentlichen. Bilanzkennzahlen liefern wertvolle Informationen über die wirtschaftliche Situation eines Unternehmens. Aus all diesen Gründen kommt den Kennzahlen eine besondere Bedeutung zu. In diesem Ratgeber erfährst du, welche Arten von Kennzahlen es gibt, welche Rolle sie spielen und worüber sie Auskunft geben.

Die Steuerprogression: Was bedeutet sie?

Steuern sind in jedem Staat eine Notwendigkeit. Dabei gilt, dass Personen, die mehr verdienen, automatisch auch höhere Steuern zahlen als Personen, die wenig Einkommen erzielen. Damit Gerechtigkeit im Steuersystem überhaupt möglich ist, gibt es die Steuerprogression, die diesen Anteil präzise berechnet. Zur Finanzierung der staatlichen Ausgaben soll dementsprechend jeder so viel beitragen, wie es ihm möglich ist. Die Besteuerung verläuft daher in mehreren Progressionsstufen.

Der Immobilien-Treuhänder: Er übernimmt die Verwaltung einer Liegenschaft

Ein Immobilien-Treuhänder ist Partner der Eigentümer und Mieter einer Immobilie auf der einen Seite und Versorger, Versicherer, Handwerker, Makler oder Notar auf der anderen Seite. Er kümmert sich um alle Fragen, die bei der Verwaltung und der Betreuung einer Liegenschaft im täglichen Betrieb auftreten. Ein Immobilien-Treuhänder ist meist für mehrere Liegenschaften zuständig, die aus einem einzigen Objekt oder aus mehreren Immobilien bestehen können. Dieser Experte für die Immobilienverwaltung erhält für seine Tätigkeit eine Vergütung von der Hausgemeinschaft. Sie ist Teil des Hausgelds, das Eigentümer und Mieter zahlen.

Die eidgenössische Berufsprüfung – 7 Fragen und Antworten

Wer sich beruflich weiterentwickeln und seine Stellung verbessern will, der zieht häufig eine Berufsprüfung in Betracht. Hierbei handelt es sich um eine Spezialisierung, die nicht nur die praktische Erfahrung unter Beweis stellt, sie ist auch ein Zertifikat über die theoretischen Kompetenzen. Laut dem Bundesamt für Statistik legen pro Jahr rund 17.500 Personen erfolgreich die eidgenössische Prüfung ab (Stand: 2016). Die Berufsprüfungen gibt es für alle erdenklichen Bereiche, etwa in der Gesundheit, in der Industrie, in Verkauf, Finanzen, Logistik, Informatik und vielem mehr. Alles Wichtige zum Thema erfährst du hier.

Liquidationen – Bedeutung, Definition und Beispiele

Liquidationen können verschiedene Ursachen haben. Eine davon ist die Geschäftsauflösung, aber auch ein drohender Konkurs kann Grund für die Beendigung des Unternehmens sein. Liquidieren heisst im wörtlichen Sinn „flüssig machen“. Konkret handelt es sich dabei um den Verkauf aller Vermögenswerte einer Firma oder eines Vereins. Was du über Liquidationen wissen solltest, erfährst du in diesem Beitrag.