Leider unterstützen wir Internet Explorer nicht mehr.

Bitte verwenden Sie Microsoft Edge, Google Chrome oder Firefox.

Finde die besten Treuhänder in deiner Nähe
>
Ratgeber-Übersicht
>
Franchise Unternehmen: Alles Wichtige zum Geschäftsmodell und worauf es bei Selbständigkeit ankommt

Franchise Unternehmen: Alles Wichtige zum Geschäftsmodell und worauf es bei Selbständigkeit ankommt

Die Selbstständigkeit ist häufig mit einem hohen finanziellen Risiko verbunden. Franchise-Unternehmen bieten hingegen viele Vorteile für Neuunternehmer: Wer sich für das Franchising entscheidet, minimiert sein finanzielles Risiko, kann direkt mit einer oft schon etablierten Marke ins Unternehmertum starten und profitiert gleichzeitig vom unternehmerischen Know-how seines Systemgebers. Jedoch gibt es auch nicht zu unterschätzende Nachteile. Wir fassen alles Wissenswerte zum Thema Franchise-Unternehmen in einem Beitrag zusammen.

Was ist ein Franchise-Unternehmen?

Franchise-Unternehmen gelten heute als weit verbreitet, denn die Geschäftsidee ist einfach und oft erfolgreich: Es handelt sich um die Übernahme eines festgelegten Geschäftsmodells. Gegen ein Entgelt verleiht das bestehende Unternehmen das eigene Konzept. So entsteht ein neues Unternehmen an einem anderen Standort. Es übernimmt – je nach Art des Franchise – das Design- und Vertriebssystem sowie alle Dienstleistungen und die Produktpalette, Vorgaben für die Personalkleidung und das Marketingkonzept. Der Markenname bleibt bestehen, unter anderem zur Sicherung des Weideerkennungswertes für Konsumenten und als Recht des Franchisegebers, seine Marke auf diese Weise weiterzuverbreiten.

Welche Franchise-Arten gibt es?

Es werden drei wesentliche Arten des Franchise unterschieden:

  • Produktionsfranchising: Bei dieser Art von Franchising handelt es sich um ein Modell, das es dem Franchisenehmer erlaubt, Produkte herzustellen und diese unter der Marke des Franchisenehmers, zum Beispiel in der Schweiz oder international zu vertreiben.
  • Vertriebsfranchising: Der Franchisegeber stellt den Systemnehmer Waren zur Verfügung, die Letzterer in seinem Geschäft unter dem Namen des Gebers verkauft.
  • Dienstleistungsfranchising: Beratungen und Dienstleistungen stehen bei diesem Modell im Mittelpunkt. Dafür nutzt der Franchisenehmer das Wissen und Konzept des Franchisegebers.

Was ist ein Franchisegeber?

Ein Franchisegeber gibt die Nutzungsrechte seiner eigenen Geschäftsidee, an einen neuen Unternehmer ab. Der Vorteil: Franchisegeber verdienen am verliehenen Franchise mit und verleihen ihr eigenes Konzept gegen eine sogenannte Eintrittsgebühr. Sie bestimmten weiterhin über das Geschäftskonzept und geben den Franchisenehmern so ihr selbst erprobtes Modell an die Hand. Die Franchisegeber haben auf diese Weise zum Beispiel die Möglichkeit, mehrere Filialen an unterschiedlichen Standorten eröffnen zu lassen. Grundsätzlich ist es deshalb für alle Unternehmer möglich, ihr eigenes Geschäftskonzept als Franchise auszubauen.

Was ist ein Franchisenehmer?

Franchisenehmer gehen mit dem Konzept eines Systemgebers in die Selbstständigkeit. Sie agieren zwar im Sinne des Franchisegebers und gehen eine Kooperation mit ihm ein, gelten aus rechtlicher Sicht jedoch nicht als Angestellte des Unternehmens. Ein wichtiges Merkmal des Franchisenehmers besteht darin, dass dieser auch das wirtschaftliche Risiko für das Franchise-Unternehmen trägt. Gleichzeitig geniesst er aber die Vorteile, von einer bereits auf dem Markt etablierten Marke zu profitieren und keine eigene Gründungsidee entwickeln zu müssen.

Was sind die Vor- und Nachteile eines Franchisevertrags?

Wer darüber nachdenkt, sich als Franchisenehmer selbstständig zu machen, wägt am besten Vor- und Nachteile ab. Folgende Vorteile bieten sich für dich als Systemnehmer:

  • Ein Franchisevertrag bietet eine meist kalkulierbare, sicher planbare Kooperation, da es sich um eine bereits erprobte Geschäftsidee handelt. So minimierst du das Gründungsrisiko.
  • Du musst keine eigene Idee entwickeln, sodass der Mehraufwand entfällt und du rascher in den Markt einsteigst.
  • Wer sich für ein Franchise-Unternehmen entscheidet, tritt als Mitglied in ein bestehendes System ein und erhöht so seine Chancen auf Fremdkapital für Investitionen. Der Grund: Kreditgeber gehen ein kleineres Risiko ein, wenn sie in eine bereits etablierte Marke investieren, die sich auf dem Markt behauptet.

Die Nachteile:

  • Wer einen Franchise starten möchte, benötigt oft viel Geld. Die Einstiegssummen unterscheiden sich von Unternehmen zu Unternehmen.
  • Franchisenehmer haben in der Regel wenig Handlungsspielraum. Sie halten sich an die Vorgaben des Systemgebers; wer damit nicht gut umgehen kann und eigene Ideen umsetzen möchte, sollte es sich deshalb gut mit der Franchise-Gründung überlegen.
  • Franchisenehmer entrichten regelmässig bestimmte Gebühren an den Franchisegeber, weshalb sie stets eine Summe vom eigenen Umsatz abziehen müssen.

Welche Kosten kommen auf mich zu, wenn ich eine bestehende Geschäftsidee übernehme?

Die Gesamtkosten für ein Franchise-Unternehmen variieren. Berücksichtige mindestens folgende Punkte bei der Finanzierung eines Franchisevertrags:

  • Gebühren für den Einstieg
  • Kosten für die Investition in das Unternehmen
  • Laufende Kosten und Gebühren für dein Franchise-Unternehmen

Tipp: Wer sich selbstständig macht, benötigt oft ein finanzielles Polster, um unvorhersehbare Mehrkosten abdecken zu können. Aus unternehmerischer Sicht empfiehlt es sich deshalb, stets mehr Geld als nötig einzuplanen. Auf diese Weise sicherst du dich ab.

Welche Voraussetzungen brauche ich für die Übernahme eines bestehenden Geschäftskonzepts?

Einige Franchisenehmer wagen den Sprung ins kalte Wasser, andere bringen bereits Erfahrungen mit und wissen, was auf sie zukommt. Wer ernsthaft über eine eigene Selbstständigkeit nachdenkt, sollte in jedem Fall folgende Voraussetzungen und Fähigkeiten mitbringen:

  • Führungsstärke
  • Organisationsvermögen und Selbstdisziplin
  • ein finanzielles Polster für schlechte Zeiten
  • Erfahrungen in einer vergleichbaren Position und theoretisches Vorwissen (zum Beispiel im Verkauf, in der Buchhaltung)
  • die Fähigkeit, selbst anzupacken und verantwortungsbewusst im Team zu agieren
  • genügend Startkapital und gegebenenfalls einen Businessplan für deinen Kreditgeber

Der Treuhandvergleich für die Schweiz. Finde die besten Treuhänder in deiner Nähe - mit Preisen und Bewertungen!

Das könnte dich auch interessieren

Berufsverbände in der Schweiz: Alles über Organisation und Mitgliedschaft

Die meisten Berufe werden in der Schweiz von einem Berufsverband getragen, einige wenige auch von zweien. Aber welche Berufsverbände gibt es und wofür ist die Vereinigung überhaupt gut? Anders als beim Gewerbeverein sind im Berufsverband nur Angehörige eines bestimmten Berufs vertreten. Es ist zwar vorteilhaft, eine Mitgliedschaft zu unterhalten, allerdings solltest du dazu auch die Statuten deines Vereins kennen. Wir haben uns zum Thema Berufsverbände informiert und geben die wichtigsten Fakten an dich weiter!

Bundessteuern einfach erklärt

Private und juristische Personen zahlen in der Schweiz jedes Jahr Bundessteuern. Sie werden – wie der Name schon sagt – vom Bund erhoben. Die Steuersätze sind in der gesamten Schweiz gültig; egal, in welchem Kanton und in welcher Stadt du wohnst. In diesem Beitrag erfährst du alles, was du über Bundessteuern wissen solltest.

Saldieren: Bedeutungen und Nutzung eines wichtigen wirtschaftlichen Konzepts

Sowohl eine Rechnung, ein Konto als auch eine Bilanzsumme können saldiert werden. Die Bedeutung von „Saldieren“ ist dabei aber immer eine andere. Welche unterschiedlichen Bedeutungen der Begriff haben kann und in welchen Zusammenhängen er gebraucht wird, erklären wir dir in unserem ausführlichen Ratgeber. Ausserdem geben wir dir nützliche Tipps, Tricks und Hinweise, was du bei einer Saldierung beachten solltest.

Fachausweis Treuhand: Alle wichtigen Infos rund um die eidgenössische Berufsprüfung

Wer im Rechnungswesen, im Steuerbüro oder in der Unternehmensberatung tätig ist, hat in der Schweiz einige Möglichkeiten zur beruflichen Weiterbildung. Zu einer der beliebtesten und bekanntesten Fachausbildungen gehört der eidgenössische Fachausweis zum Treuhänder/Treuhänderin. Mit dieser anerkannten Aus- oder Weiterbildung werden dir fundierte theoretische Kenntnisse im Treuhandwesen bescheinigt. Welche Aufgaben ein Treuhänder mit einem eidgenössischen Fachausweis übernehmen kann und welche Qualifikationen er dadurch erhält, verraten wir dir in unserem Ratgeber. Du erfährst zudem wichtige Infos zum Ablauf der Weiterbildung und der Berufsprüfung sowie zu den notwendigen Anforderungen für die Prüfung.

Die eidgenössische Steuerverwaltung: Was man darüber wissen sollte

Das Steuerwesen ist in den meisten Ländern sehr komplex. In der Schweiz ist die eidgenössische Steuerverwaltung nicht nur für die Regelung des Steuerrechts zuständig, sondern auch für wichtige Steuerfragen. Steuern werden grundsätzlich für Zinsen, Dividenden und Ausschüttungen erhoben und ermöglichen die Finanzierung der staatlichen Einrichtungen. Die Regulierung ist dabei so festgelegt, dass eine Steuerhinterziehung vermieden wird.

Risikolebensversicherung: Vorteile und Tipps

Das Leben nimmt oftmals unvorhersehbare Wendungen. Damit die Hinterbliebenen auch im Falle einer schweren Erkrankung oder eines tödlichen Unfalls gut versorgt sind, gibt es unterschiedliche Absicherungsmöglichkeiten. Eine der beliebtesten Optionen der Schweizer ist die Risikolebensversicherung. Je nach Ausgestaltung lässt sich diese nicht nur zum Schutz der Familie oder des eigenen Unternehmens nutzen, sondern auch zur Absicherung bei Erwerbsunfähigkeit. Doch für wen eignet sich eine Risikolebensversicherung, welche Leistungen umfasst der Vertrag für gewöhnlich und was gilt es bei Abschluss einer neuen Police zu beachten?