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Saldieren: Bedeutungen und Nutzung eines wichtigen wirtschaftlichen Konzepts

Saldieren: Bedeutungen und Nutzung eines wichtigen wirtschaftlichen Konzepts

Sowohl eine Rechnung, ein Konto als auch eine Bilanzsumme können saldiert werden. Die Bedeutung von „Saldieren“ ist dabei aber immer eine andere. Welche unterschiedlichen Bedeutungen der Begriff haben kann und in welchen Zusammenhängen er gebraucht wird, erklären wir dir in unserem ausführlichen Ratgeber. Ausserdem geben wir dir nützliche Tipps, Tricks und Hinweise, was du bei einer Saldierung beachten solltest.

Was bedeutet Saldieren in der Schweiz?

Wenn in der Schweiz die Rede von Saldieren ist, kann das Wort mehrere Bedeutungen und Verwendungen haben. Im sprachlichen Gebrauch wird das Wort in unterschiedlichen Sinnzusammenhängen verwendet:

  • Im kaufmännischen Bereich hat Saldieren die Bedeutung, eine Rechnung, eine offene Forderung beziehungsweise einen Rückstand zu begleichen.
  • Einen Saldo zu ermitteln, meint das Saldieren im Bereich der Buchführung sowie im Bankwesen.
  • In der Schweiz wird der Begriff Saldierung beziehungsweise Saldieren auch im Zusammenhang mit der Auflösung eines Bankkontos verwendet.

Welche Herkunft hat der Begriff Saldieren?

Der Begriff Saldieren oder Saldierung kommt aus dem Italienischen (saldare) und bedeutet wörtlich übersetzt „zusammenfügen“, „festmachen“ oder „abschliessen“. Saldo heisst dabei „fest“. Entstanden ist der italienische Begriff aus demselben lateinischen Wort wie der Begriff „solide“.

Wie werden in der Buchhaltung und im Rechnungswesen ein Saldo ermittelt?

Für die Buchführung eines jeden Unternehmens ist die Ermittlung des Saldos bei Schlussrechnungen, für Bilanzen, für die Gewinn- und Verlustrechnung sowie für betriebsinterne Analysen relevant. Auch im Bankwesen spielt diese Saldierung eine wesentliche Rolle. Der Saldo als Differenz von der Soll- und Habenseite wird dabei wie folgt berechnet.

  • Zunächst werden sämtliche Zahlungseingänge des Kontos auf der Habenseite (bei Bilanzen der Aktiva-Seite) addiert.
  • Addiere zudem sämtliche Zahlungsausgänge auf der Soll-Seite (für Bilanzen die Passiva-Seite).
  • Die grössere Summe wird dann von der kleineren subtrahiert.

Muss die Haben-Summe von der Soll-Summe abgezogen werden, sind die Einnahmen folglich grösser als die Ausnahmen: Der Saldo befindet sich im Plus. Die Rede ist von einem Habensaldo. Ist andersherum die Soll-Summe grösser als die Haben-Summe, handelt es sich um einen Sollsaldo. Die Bilanz weist insgesamt einen Verlust auf und der Saldo ist im Minus.

Was sagt der Saldo über die Wirtschaftlichkeit eines Unternehmens aus?

Der Saldo ist in einem Unternehmen ein wesentlicher Indikator, der Aufschluss über die Wirtschaftlichkeit gibt. Bei einem positiven Saldo wurde ein Gewinn erzielt. Hier gilt: Je grösser der Saldo, desto wirtschaftlicher hat das Unternehmen gearbeitet. Ein negativer Saldo zeigt dagegen eine schlechte Wirtschaftlichkeit an. Der Betrieb hat finanzielle Verluste erlitten und in der Regel auch Schulden.

Was bedeutet der Saldo für die Kontoführung?

Auch auf einem Bankkonto wird mit einer Saldierung ein Saldo ermittelt. Anhand des Saldos erkennst du, wie viel Geld dir auf deinem Konto noch zur Verfügung steht. Weist der Saldo ein Minus auf, hast du dein Konto überzogen und befindest dich (falls mit der Bank vereinbart) im Dispositionskredit.

Die Auflösung und Saldierung des Bankkontos: Wie funktioniert das?

Es kann unterschiedliche Gründe geben, warum die Auflösung eines Bankkontos sinnvoll oder notwendig ist. Eine Saldierung lohnt sich zum Beispiel dann, wenn eine andere Bank bessere Konditionen bietet oder du deinen Wohnsitz änderst. Um in der Schweiz ein Privat- oder Sparkonto zu saldieren, solltest du folgende Aspekte beachten:

  • Erkundige dich zunächst bei deiner Bank, in welcher Form eine Kündigung erfolgen soll. Teilweise musst du dafür ein Kündigungsschreiben aufsetzen, teilweise musst du das Konto auch persönlich vor Ort in der Bank kündigen.
  • Kündige dein altes Konto erst, wenn du bereits ein neues eröffnet hast und achte auf einen Kontowechsel ohne zeitliche Lücken.
  • Du kannst eine Kontosaldierung erst vornehmen, wenn du sämtliche Lastschriftverfahren und Daueraufträge storniert hast.
  • Bei Sparkonten gibt es teilweise Kündigungsfristen, die eingehalten werden müssen.
  • Informiere sämtliche Gläubiger, die regelmässig von deinem Konto Geld abbuchen, über die geplanten Änderungen und den Kontoumzug.
  • Du kannst bei einer Bank auch nur ein einzelnes Konto saldieren, die Bankbeziehung (mit weiteren Konten) aber aufrechterhalten.
  • Berücksichtige, dass bei einigen Banken Saldierungsgebühren anfallen. Die Eröffnung eines neuen Kontos ist dagegen fast immer kostenfrei.

Wie wird eine Rechnung saldiert?

Wer eine Rechnung saldiert, gleicht den offenen Rechnungsbetrag aus, indem er die geforderte Rechnungssumme bezahlt. Beim Saldieren einer Rechnung solltest du folgende Aspekte beachten:

  • Prüfe zunächst, ob alle Angaben auf der Rechnung korrekt sind (die Rechnungsanschrift, die aufgeführten Lieferungen und Leistungen, der Rechnungsbetrag und das Rechnungsdatum).
  • Kontrolliere, wann die Rechnung bezahlt werden muss und ob bei einer frühzeitigen Bezahlung unter Umständen ein Skonto gewährt wird.
  • Stelle sicher, dass die Ware bereits vollständig ausgeliefert beziehungsweise die Dienstleitung erbracht wurde.
  • Überweise den ausstehenden Betrag auf das Konto des Rechnungsstellers. Achte hierbei darauf, die Bruttosumme inklusive Mehrwertsteuer zu zahlen.
  • Damit der Gläubiger den Betrag korrekt zuordnen kann, sollte die Überweisung auch Angaben zur Rechnungs- und Kundennummer sowie zum Rechnungsdatum enthalten.

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