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Ein gutes Leben im Alter: AHV-Beitragslücken vermeiden und schliessen

Ein gutes Leben im Alter: AHV-Beitragslücken vermeiden und schliessen

Jede in der Schweiz wohnhafte, erwerbstätige oder nicht erwerbstätige Person ist obligatorisch bei der AHV versichert. Denn diese bildet als Rentenversicherung die Grundlage für ein sorgloses Leben im Alter. Nicht alle Menschen haben jedoch die Möglichkeit, die AHV-Beiträge regelmässig einzuzahlen, sei es wegen Krankheit, Elternschaft oder Arbeitslosigkeit. Was ist zu tun, damit die Beitragslücken nicht zu gross werden und AHV und Pflegefinanzierung gesichert sind? Hier geben wir Antwort auf die wichtigsten Fragen.

Welchen Einfluss hat mein Gehalt auf die Höhe der AHV-Rente?

Die Höhe des Gehalts und die Beitragsjahre wirken sich auf die Höhe der AHV-Rente aus. Denn der AHV-Beitrag setzt sich aus prozentualen Anteilen des Arbeitgebers und des Arbeitnehmers des durchschnittlichen Angestellen-Jahresgehalts zusammen. Diesen Betrag zieht der Arbeitgeber von deinem Lohn ab, legt seinen Anteil dazu und zahlt das Geld direkt an die Ausgleichskasse, die sowohl für die AHV als auch für die Pflegefinanzierung zuständig ist. Ein hohes Gehalt bedeutet damit eine hohe AHV, ein niedriges Gehalt eine niedrigere AHV. Ist bei einem Ehepaar eine Person nicht erwerbstätig, muss der erwerbstätige Ehegatte den Beitrag für beide leisten.

Wie entstehen AHV-Beitragslücken?

Bei der Entstehung von AHV-Beitragslücken spielt der Lebenslauf der einzelnen Personen eine grosse Rolle. Gründe für das unregelmässige Einzahlen können sein:

  • längere Auslandsaufenthalte
  • keine Einzahlung während des Studiums
  • viele kurze Arbeitseinsätze bei unterschiedlichen Arbeitgebern
  • Bezug von Taggeldleistungen nach Unfall oder bei Krankheit
  • Elternschaft
  • Nichterwerbstätigkeit

Generell solltest du immer darauf achten, vor allem, wenn du nicht oder nicht regelmässig arbeitest, AHV-versichert zu sein und deine Beiträge zu bezahlen. Dazu meldest du dich bei der Ausgleichskasse deines Wohnkantons an. Wer beispielsweise studiert, zahlt den jährlichen Mindestbeitrag, damit keine Lücken entstehen. Auch andere Nichterwerbstätige müssen ihren Beitrag leisten. Er hängt dann vom Vermögen ab. Wenn du wissen willst, ob Lücken bestehen, kannst du einen AHV-Beitragskontoauszug bestellen.

Wie wirken sich Beitragslücken auf die AHV aus?

Beitragslücken bei der AHV können gravierende Auswirkungen auf die im Alter ausgezahlte Summe haben. Schon ein fehlendes Beitragsjahr kann zu einer Kürzung der AHV um 2,3 Prozent führen. Als Erwerbstätiger bist du ab dem 1. Januar nach deinem 17. Geburtstag bis zum Rentenalter beitragspflichtig. Besuchst du dagegen länger eine Schule und bist nicht erwerbstätig, setzt die Beitragspflicht am 1. Januar nach dem 20. Geburtstag ein.

Kann ich die AHV-Beitragslücken schliessen?

Die gute Nachricht: Die AHV-Beitragslücken lassen sich schliessen. Erst einmal musst du prüfen, ob der Arbeitgeber die Beiträge nicht bezahlt hat oder ob das Versäumnis bei dir liegt. Im ersten Fall benötigst du einen Beweis, dass du in der fraglichen Zeit gearbeitet hast und der Arbeitgeber Beiträge von deinem Lohn abgezogen hat. Dies sollte auf dem Lohnzettel vermerkt sein. Kannst du das beweisen, wird dir der Betrag auf deinem AHV-Konto gutgeschrieben, auch wenn die Ausgleichskasse keine Möglichkeit mehr hat, den Betrag von deinem ehemaligen Arbeitgeber einzufordern. Im zweiten Fall, also wenn die Beitragslücken durch deinen Lebenslauf entstanden sind, hast du die Möglichkeit, die fehlenden Beiträge nachzubezahlen, aber nur, wenn du in der Zeit, in der sie entstanden sind, AHV-versichert warst. Dabei musst du auch die Frist von fünf Jahren beachten. Später ist ein Ausgleich nicht mehr möglich.

Muss ich Änderungen der AHV beachten?

Gelegentlich gibt es bei den AHV-Beitragszahlungen Änderungen. Der Beitragssatz wird beispielsweise immer wieder erhöht, um eine Ausreichende AHV für alle Personen zu gewährleisten. Als Arbeitnehmer musst du nichts beachten, der Arbeitgeber übernimmt die Änderungen und zieht den entsprechenden Betrag von deinem Lohn ab. Als Selbstständiger dagegen solltest du ein Auge auf mögliche Änderungen haben, damit dir beim Einzahlen keine Fehler passieren.

Gibt es AHV-Gutschriften?

Ein grosses Problem mit den Beiträgen für die AHV haben in der Regel Eltern, wenn sie längere Zeit mit den Kindern zu Hause bleiben. Für diesen Fall gibt es sogenannte Erziehungsgutschriften. Diese Gutschriften werden nicht ausbezahlt, sondern es findet eine Anrechnung an die AHV statt. Im Prinzip sind die Erziehungsgutschriften also ein fiktives Einkommen, das sich erst bei der Rente bemerkbar macht. Sie werden je nach Fall unterschiedlich zwischen den beiden Eltern verteilt. Bei verheirateten Paaren bekommt jedes Elternteil die Hälfte angerechnet, bei geschiedenen Paaren werden die Erziehungsgutschriften dem Elternteil mit der höheren Betreuungsleistung angerechnet.

Was ist der Verzicht auf AHV?

Es gibt eine Möglichkeit, keine AHV-Beiträge zu bezahlen, den „Verzicht auf AHV“. Die AHV ist für alle Schweizerinnen und Schweizer obligatorisch, allerdings erst ab einem jährlichen Mindestmonatseinkommen von derzeit 2.200 Franken (Stand: 2020). Liegt dein Einkommen darunter und möchtest du keine AHV-Beiträge entrichten, kannst du darauf verzichten. Ein Verzicht hat den Vorteil, dass du den Mindestjahresbeitrag für die AHV für andere Dinge ausgeben kannst. Der grosse Nachteil ist jedoch, dass du im Alter die Lücken bemerken wirst, vor allem, wenn der Verzicht mehrere Jahre andauert.

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