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Nachfolgeregelung – welche Dinge sind wichtig?

Nachfolgeregelung – welche Dinge sind wichtig?

Ein Unternehmen muss immer zukunftsorientiert arbeiten, um zu wachsen und eine gewinnbringende Basis aufzubauen. Das beinhaltet nicht nur die Finanzplanung, sondern auch die rechtzeitig stattfindende Nachfolgeregelung, entweder durch die Abgabe an Familienmitglieder, den Verkauf, die Vermietung, Verpachtung oder andere externe Lösungen. Der Erhalt eines Unternehmens kann auch durch die Gründung einer Stiftung erfolgen. Für die Vorsorge gibt es verschiedene Konzepte.

Was ist eine Nachfolgeregelung?

Wenn es um die Frage geht, ob ein Unternehmen in seiner Inhaberstruktur vorteilhaft ist oder ob es besser gewinnbringend verkauft werden sollte, kommt die Nachfolgeregelung ins Spiel. Die Nachfolgeregelung ist meistens dann nötig, wenn ein Führungswechsel ansteht, sei es aus Kostengründen oder aufgrund von Alter, Krankheit oder Tod des Unternehmers. Eine Nachfolge beinhaltet dabei immer auch die Übergabe der Verantwortung an den neuen Inhaber, der extern oder familienintern gewählt wird. Für den Erhalt der Firma können auch andere Lösungen sinnvoll sein, etwa die Gründung einer Stiftung oder die Verpachtung des Unternehmens.

Was gilt für die Nachfolgeregelung innerhalb der Familie?

Für kleinere und mittlere Unternehmen ist die Nachfolge durch ein geeignetes Mitglied der Familie oft eine gute Option, um klassische Geschäftskonflikte zu vermeiden. Aber auch innerhalb der Familie sollten die gleichen Regelungen getroffen werden, die für externe Lösungen gültig sind. Das betrifft beispielsweise

  • den Verkauf des Unternehmens gegen Einmalzahlung
  • den Verkauf gegen wiederkehrende Zahlungen und Leistungen, darunter Ratenzahlung oder Rente
  • die Nachfolge im Rahmen der Erbfolge
  • eine schrittweise erfolgende Übertragung des Betriebs an die Familienmitglieder

Was bedeutet die Nachfolgeregelung bei Unternehmen für die Zukunft?

Ein Unternehmer ist mit vielen Entscheidungen für die Umsetzung und den Prozess der Unternehmensentfaltung konfrontiert. Die Tätigkeit der Firmeneigentümer umfasst verschiedene Aufgaben. Finanzen und Investitionen müssen berechnet und vorausschauend angelegt und die Vorsorge für bestimmte Angelegenheiten getroffen werden. Genauso wichtig ist die Nachfolgeregelung, wenn es um die Zukunft geht. Ein Unternehmen muss strategische Entscheidungen für langfristige Projekte treffen, wenn es erfolgsorientiert agieren und sich am Markt behaupten will.

Welche Optionen gibt es für die Nachfolgeregelung?

Die wichtigsten Optionen, die für die Nachfolgeplanung sinnvoll sind, erlauben eine Verbesserung des momentanen Zustands und verhindern gleichzeitig, dass Verluste entstehen oder das Unternehmen in Konkurs geht. Das ist durch folgende Regelungen möglich:

  • Verkauf: Das Unternehmen wird gegen eine Einmalzahlung oder wiederkehrende Leistungen an den Käufer veräussert.
  • Verpachtung: Das Unternehmen geht nicht als Eigentum an den Nachfolger über, sodass weiterhin laufende Einnahmen gesichert sind.
  • Vermietung: Der Nachfolger erhält lediglich die Nutzungserlaubnis für die Betriebsräume und das Grundstück.
  • Management-Buy-Out: Ein familienfremder Nachfolger übernimmt das Management, der jedoch meistens bereits in der Firma tätig ist und sich mit den firmeninternen Dingen auskennt.
  • Management-Buy-In: Ein unabhängiger Nachfolger wird gefunden und kann z. B. neue Impulse in die Firmenpolitik bringen.
  • Stiftung: eine unabhängige Möglichkeit, die Firma zu erhalten, wobei kein Eigentümer benötigt wird.
  • Börsengang: Das Unternehmen wird in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Dafür sind allerdings bestimmte Voraussetzungen nötig.

Wie wirkt sich die Nachfolgeregelung auf die Steuern aus?

Durch den Verkauf eines Unternehmens wird häufig ein Veräusserungsgewinn erzielt. Notwendig ist dann das Abführen der Steuern, darunter der Einkommenssteuer, wobei eventuell einige Freibeträge genutzt werden können. Das ist durch den Antrag auf einen ermässigten Steuersatz möglich, wenn der Verkaufserlös einen bestimmten Betrag nicht übersteigt.

Für Familienunternehmen gibt es Steuervorteile, vor allem, wenn das Unternehmen verschenkt oder vererbt wird. Hier gilt das Schenkungs- und Erbschaftssteuerrecht für die Vermögensübertragung, sodass die Aussichten für die Nachfolgeplanung günstig sind. Die Fortführung des Betriebs durch die Übertragung auf einen Nachfolger wird von staatlicher Seite im Hinblick auf die Steuern unterstützt. Gleichzeitig sind an diese Steuervorteile strenge Bedingungen im Hinblick auf den Erhalt der Arbeitsplätze und des Betriebsvermögens geknüpft.

Mit der Erbrechtsreform reduziert sich der Pflichtteil gegenüber allen Berechtigten ab 2023 von drei Viertel auf die Hälfte des Unternehmenswerts. Das begünstigt sowohl den Nachfolgeerben als auch etwaige Nachfolger, die keine Erben sind. Kann der Nachfolger die Erbanteile nicht auszahlen, soll er sie stunden dürfen. So soll die Gefahr gemindert werden, dass eine Erbnachfolge das Unternehmen finanziell unzumutbar stark schwächt.

Wann ist eine Beratung für die Nachfolgeregelung sinnvoll?

Kein grösseres Unternehmen ist in seinen Entscheidungen absolut unabhängig und kann die Nachfolgeregelung nach eigenen Kriterien umsetzen. Daher gibt es keine pauschalen Konzepte. Häufig müssen auch die Ansichten und Interessen anderer Beteiligter wie die der Mitarbeiter, der Banken oder des Steuerberaters in die Überlegungen einbezogen werden. Der Inhaber eines Unternehmens sollte dabei die Entscheidung selbstständig treffen, wobei eine Beratung über alle Vor- und Nachteile durch einen fachkundigen Dritten natürlich immer sinnvoll ist. Wichtige Eckdaten für diese Beratung sind:

  • die Unternehmensgrösse
  • die Rechtsform
  • die Mitarbeiterstruktur
  • die Marktpositionierung
  • die Marktentwicklung
  • alle familiären, rechtlichen und wirtschaftlichen Besonderheiten

Wann ist die Nachfolgeplanung notwendig?

Damit die besten Voraussetzungen für die Weiterführung des Unternehmens getroffen sind, ist es wichtig, frühzeitig zu handeln. Das ist meistens dann der Fall, wenn die Motivation und die Risikobereitschaft des Firmeninhabers sinken, wenn es an der nötigen Inspiration für zukunftsorientierte Konzepte fehlt oder wenn Alter und Krankheit ins Spiel kommen. Oft wird die Nachfolgeregelung eingeleitet, wenn sich der Inhaber für sich selbst mehr Lebensqualität erhofft und die weitere Führung und den Ausbau der Firma, die viel Lebenszeit und Geld kosten, einem anderen überlassen möchte. Das kann familienintern oder auch durch externe Vertreter geschehen. Häufig wird die Vorsorge auch dann getroffen, wenn die finanzielle Situation schwierig geworden ist.

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