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Berufsverbände in der Schweiz: Alles über Organisation und Mitgliedschaft

Berufsverbände in der Schweiz: Alles über Organisation und Mitgliedschaft

Die meisten Berufe werden in der Schweiz von einem Berufsverband getragen, einige wenige auch von zweien. Aber welche Berufsverbände gibt es und wofür ist die Vereinigung überhaupt gut? Anders als beim Gewerbeverein sind im Berufsverband nur Angehörige eines bestimmten Berufs vertreten. Es ist zwar vorteilhaft, eine Mitgliedschaft zu unterhalten, allerdings solltest du dazu auch die Statuten deines Vereins kennen. Wir haben uns zum Thema Berufsverbände informiert und geben die wichtigsten Fakten an dich weiter!

Welche Berufsverbände gibt es in der Schweiz?

Um es gleich vorweg zu nehmen: Es gibt zahlreiche Berufsverbände. Das Berufsverzeichnis (kurz BVZ) gibt dir eine Übersicht über alle Berufe, die vom SBFI anerkannt sind. Hinter jedem Beruf ist notiert, zu welchem Berufsverband er gehört, welches Institut Prüfungen abnimmt und mehr. Die Einträge sind komplex und sehen ungefähr so aus:

Berufsnummer 40105: Apparateglasbläserin EFZ/Apparateglasbläser EFZ, ISCED Ausbildungsfeld: 0722 Werkstoffe (Holz, Papier, Kunststoff, Glas), Lehrdauer 3 Jahre, Kursdauer üK 11 Tage, Anzahl Lektionen 1090, Trägerschaft: Glasbläser Verband Schweiz.

Welche Aufgaben haben Berufsverbände?

Grob zusammengefasst vertreten Berufsverbände die wirtschaftlichen, sozialen und gesellschaftlichen Interessen ihrer Mitglieder. Unter einem Berufsverband kannst du dir einen freien unabhängigen Zusammenschluss von Angehörigen gleicher oder ähnlicher Berufe vorstellen. In diesem Verein schliessen sich neben Privatpersonen auch Unternehmen, kleine und mittelständische Unternehmen (KMU), öffentliche Körperschaften und sogar Vereine zusammen. Das gehört zu den Aufgaben:

  • Beratung und Rechtsvertretung
  • Finden von Lösungen bei Streitigkeiten
  • Versicherung
  • Weiterbildung
  • Geselligkeit
  • gegenseitige Hilfe

Wie die Berufsverbände ihre jeweiligen Ziele konkret umsetzen, ist in den Statuen festgelegt. Dort finden Mitglieder die verfolgten Zwecke, allfällige Beiträge und mehr festgeschrieben.

Wie sieht die Organisation der Berufsverbände aus?

Während es in Deutschland, Österreich und Frankreich sogenannte Berufskammern gibt, sind die Berufsverbände der Schweiz privatrechtlich oder öffentlich-rechtlich organisiert. Beide Optionen sind möglich, die privatrechtliche Organisation überwiegt jedoch. Die Verbände haben sowohl Gesetzgebungskompetenzen im Berufsrecht als auch Verwaltungskompetenzen. Rechtlich gesehen, sind die meisten privatrechtlichen Berufsorganisationen in der Schweiz Vereine. Die Mitgliedschaft ist grundsätzlich freiwillig. Die öffentlich-rechtlich organisierten Berufsverbände findest du in der Schweiz ausschliesslich auf der Ebene der Kantone. Im Kanton Tessin Anwälte und Ärzte in jeweils öffentlich-rechtlichen Kammern, im Kanton Jura die Anwälte.

Du merkst schon an der Namensgebung, dass es Unterschiede gibt: Hier geht es um öffentlich-rechtliche Berufskammern, nicht um Verbände. Tragen die privatrechtlich organisierten Verbände die Kammer im Namen, hat das nichts zu bedeuten. Für die Kammern gilt eine Pflichtmitgliedschaft, die aber Ausnahmen unterworfen ist. Interessierst du dich für die (recht komplexen) Details, raten wir dir zur Lektüre des Kammerrechts. Eine Genossenschaft ist übrigens wieder etwas anderes: Hierbei handelt es sich um eine demokratische Unternehmensform. Berufsverbände sind keine Unternehmen.

Was ist der Unterschied zwischen Berufsverband und Gewerbeverband?

Die Berufsverbände in der Schweiz vertreten jeweils die Interessen der im Verband organisierten Berufstätigen. Für einige Berufe kommen verschiedene Berufsverbände in Frage, die die Interessen der jeweiligen Berufsgruppen vertreten. Der Schweizerische Gewerbeverband dagegen stellt die Dachorganisation der Schweizer KMU dar. Er vertritt insgesamt etwa 230 Verbände, in denen knapp 500.000 Unternehmen organisiert sind. Der Sitz des Gewerbeverbands befindet sich in Bern. Neben KMU nimmt der Verband auch Selbständigerwerbende auf. Er setzt sich ein für Verbesserung wie

  • Selbstverantwortung
  • Eigentumsgarantie
  • einen schlanken und effizienten Staat Die Sicherung von Arbeitsplätzen und die Förderung von Wirtschaftswachstum gehören genauso zu den Aufgaben des Gewerbeverbands wie der Einsatz für KMU, die international konkurrenzfähig gemacht oder gehalten werden sollen.

Welche Vorteile hat die Mitgliedschaft im Berufsverband?

Bist du Mitglied im Berufsverband, wirst du regelmässig per E-Mail, Newsletter, Journal oder auf anderem Weg über wichtige berufliche Themen informiert. Du erhältst Einladungen zu Fachtagungen und Kongressen, kannst dich mit anderen Fachleuten auf deinem Gebiet in deiner Umgebung verbinden und wirst bei der Berufsbildung und -weiterbildung unterstützt. Rechtlicher Beistand, Versicherungen und mehr gehören ebenfalls zu den Vorteilen der Mitglieder.

Was sind Statuten?

Die Statuten sind die rechtlichen Grundsätze des Berufsverbandes. Hier sind die Organisation des Vereins, das Verhältnis der Mitglieder zum Verein sowie des Vereins zur Öffentlichkeit und mehr geregelt. Sogar bestimmte Verhaltensanforderungen finden sich in den Statuten. Allerdings haben sie keinen Rechtsnormcharakter und binden nur die Berufsangehörigen, die sich ihnen durch Mitgliedschaft unterwerfen.

Übernehmen Berufsverbände die Berufsbildung?

Die Ausbildung wird nicht direkt von den Berufsverbänden übernommen, aber die Steuerung der Berufsbildung obliegt ihnen. Sie müssen auf diesem Gebiet zusammenarbeiten mit dem Bund, den Kantonen und den Organisationen der Arbeitswelt (kurz OdA). Die Berufsverbände sind in den OdA organisiert. Zu den OdA gehören aber zusätzlich

  • Branchenorganisationen
  • Sozialpartner
  • andere zuständige Organisationen
  • Anbieter der Berufsbildung
  • Unternehmen
  • Privatpersonen

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