Leider unterstützen wir Internet Explorer nicht mehr.

Bitte verwenden Sie Microsoft Edge, Google Chrome oder Firefox.

Finde die besten Treuhänder in deiner Nähe
>
Ratgeber-Übersicht
>
Firmenbewertung – so gelingt sie

Firmenbewertung – so gelingt sie

Firmenverkauf, Nachfolge oder Kapitalbedarf – eine Firmenbewertung kann ganz unterschiedliche Gründe haben. Was eine Firmenbewertung genau ist, wie du dein Unternehmen ganz einfach bewertest und worauf du achten musst, verraten wir in diesem Beitrag.

Was ist eine Firmenbewertung?

Eine Firmenbewertung stellt, salopp gesagt, den Unternehmenswert fest oder von Teilen davon. Sie ist ein Bestandteil der Corporate Finance, einem Spezialgebiet der Finanzwirtschaft. Der Teil der Ökonomie, der sich mit Firmenbewertungen beschäftigt, heisst Bewertungslehre. Es gibt zahlreiche Methoden, um den Firmenwert zu ermitteln. Viele Anbieter bieten ihre Dienstleistung und ihr Know-how in der Branche und über das Vorgehen an. Am Beginn einer Firmenbewertung steht der Anlass. Dementsprechend wählst du die richtige Methode aus. Bewertungsanlässe können sein:

  • Unternehmenskauf oder -verkauf
  • Interne Nachfolge
  • Erbschaftsregelung
  • Bankgespräche
  • Kapitalbedarf

Welche Methoden gibt es zur Bewertung von Unternehmen?

Bewertungsverfahren gibt es wie Sand am Meer, aber welches ist für deine Firma sinnvoll? In der Praxis hat sich ein Mix aus verschiedenen Methoden bewährt. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen Ertragswertmethoden und Substanzwertmethoden. Diese Bewertungsverfahren gibt es:

  • Gesamtbewertungsverfahren
  • Einzelbewertungsverfahren
  • Vergleichswertverfahren
  • Investitionstheoretische Verfahren
  • Mittelwertmethoden
  • Schweizer Methode

Alle Verfahren sind von der Bewertungslehre anerkannt. Neben den reinen Daten spielt jedoch auch das Unternehmensumfeld eine Rolle bei der Bewertung. Hier kommt das Know-how von Unternehmensberatern ins Spiel. Sie kennen das Umfeld und die Branche des Kunden und nutzen dieses Wissen zur Marktpreiseinschätzung und Erstellung der Unterlagen. So erhältst du ein marktnahes und praxisgestütztes Gutachten.

Welche Unterlagen benötige ich für die Firmenbewertung?

Eine Firmenbewertung ist ein komplexer Prozess. Egal, ob du die Firmenbewertung selbst durchführst oder ein Dienstleistungsunternehmen beauftragst: Gut ist es, alle erforderlichen Unterlagen vorher zusammenzustellen. Das spart Zeit und Nerven. Welche Dokumente und Informationen werden für eine Firmenbewertung benötigt? Nachfolgend bekommst du einen Überblick:

  • Lohnausweise der Eigentümer der letzten Jahre
  • Einmalige Investitionen der letzten fünf Jahre
  • Bilanz und Erfolgsrechnung der letzten fünf Jahre
  • Kontodetails der letzten fünf Jahre
  • Mietverträge
  • Budgetplanung für die nächsten Jahre
  • Wareninventar
  • Übersicht über stille Reserven
  • Liste steueroptimierender Massnahmen

Was ist eine Marktpreiseinschätzung?

Eine Firmenbewertung kann ganz unterschiedliche Anlässe haben. Der Firmenwert stimmt jedoch nicht zwangsläufig mit dem Marktpreis überein: dem Preis, den dein Unternehmen auf dem Markt beim Verkauf erzielen würde. Möchtest du dein Unternehmen verkaufen, brauchst du den sorgfältig kalkulierten Marktpreis, denn er bildet den Ausgangspunkt für Verhandlungen zwischen Käufer und Verkäufer. Wie ermittelst du den Marktpreis für ein kleines oder mittleres Unternehmen? Welche Ansätze haben sich bewährt? Diese Methoden werden bei der Marktpreiseinschätzung für KMUs häufig angewandt:

  • Ertragswertmethode
  • Substanzwertmethode
  • Discounted-Cashflow-Methode (DCF)
  • Praktikermethode
  • Multiplikatorverfahren

Jetzt kommt es darauf an, die richtige Methode für den speziellen Fall anzuwenden. Die Preisermittlung hängt von vielen Faktoren ab: der Branche, der Wachstumsperspektive, den Zukunftsaussichten und der Rentabilität.

Spielt die Branche bei der Firmenbewertung eine Rolle?

Eine Firmenbewertung beruht nicht nur auf der Verarbeitung von Daten aus der Buchhaltung. Auch qualitative Faktoren spielen eine Rolle wie etwa der Inhaber und das Geschäftsmodell. Inwieweit eine Branche den Unternehmenswert beeinflusst, können langjährige professionelle Berater am besten beurteilen. Zukunftsperspektiven und auch der Standort eines Unternehmens sind zwei weitere Aspekte. So gibt es Branchen mit Zukunft, bei anderen handelt es sich eher um Liebhaberprojekte. Ein Produktionsunternehmen an einem wichtigen Verkehrsknotenpunkt hat sicher einen höheren Wert als ein Hersteller auf einer grünen Wiese.

Was sagt der Substanzwert aus?

Eine Methode zur Firmenbewertung ist die Substanzwertmethode. Der Vorteil: Sie ist einfach und unkompliziert und liefert trotzdem verlässliche Werte. Ausserdem basiert sie auf soliden und einfach zu erhebenden Daten aus der Buchhaltung. Auf jeden Fall gewinnst du mit dieser Methode schon mal einen ersten Anhaltspunkt als Basis für weitere Bewertungen. Zur Anwendung der Substanzwertmethode benötigst du die Bilanz des letzten Jahres und schon kannst du in drei Schritten den Substanzwert deiner Firma berechnen:

  1. Die Summe aller Aktivposten ergibt den Bruttosubstanzwert.
  2. Stille Reserven auflösen und die daraus resultierenden latenten Steuern abziehen
  3. Fremdkapital subtrahieren

Kritiker der Substanzwertmethode bemängeln häufig, dass die Methode sich ausschliesslich auf die Vermögenswerte des Unternehmens fokussiert. Keine Berücksichtigung findet die Rentabilität und auch aktuelle Geschäftsvorgänge des Zeitraums bleiben unberücksichtigt.

Kann ich meine Firma selbst bewerten?

Generell spricht nichts dagegen, das eigene Unternehmen selbst zu bewerten; vor allem, wenn du dir nur zwischendurch mal einen Überblick über deine Firma und deine Vermögensverhältnisse verschaffen willst. Informationen über Bewertungsverfahren sind in Buchform oder online reichlich vorhanden. Schwierig wird es bei der Einschätzung bestimmter Faktoren wie aktuelle Trends, die Wirkung des Standorts und das derzeitige Marktklima. Eine Herausforderung liegt auch in der Analyse und Interpretation der Daten: Sie erfordern viel Erfahrung und Know-how. Finanzdienstleister und Unternehmensberatungen verfügen über Dateien mit Erfahrungswerten, die auf tatsächlichen Unternehmensverkäufen von Firmen aus der gleichen Branche und der gleichen Grösse basieren.

Der Treuhandvergleich für die Schweiz. Finde die besten Treuhänder in deiner Nähe - mit Preisen und Bewertungen!

Das könnte dich auch interessieren

Hausarztmodell: Durch Verzicht auf die freie Arztwahl Prämien sparen

Das Schweizer Gesundheitswesen ist reglementiert und teuer. Dafür sind Versorgung und Qualität sehr gut – ein dichtes Netz an Ärzten, Apotheken und Spitälern versorgt die Schweizer. Für deine Gesundheit zahlst du monatlich in die obligatorische Grundversicherung ein. Dabei sind die Prämien je nach Kanton und Krankenkasse unterschiedlich hoch. Deine Prämie kannst du durch eine höhere Franchise (Selbstbeteiligung) senken. Dann zahlst du allerdings im Notfall Arztrechnungen und Medikamente selbst. Eine weitere Möglichkeit der Prämiensenkung ist das Hausarztmodell mit Einschränkung der Leistungserbringer. Als Patient gehst du zuerst zum Hausarzt als „Gatekeeper“. Wir erklären das Hausarztmodell und worauf du beim Vergleich achten solltest.

In Festgeld investieren? Das ist wichtig

Festgelder sind sehr sichere Geldanlagen und vor allem für Privatkunden gedacht. Die Zinsen sind etwas höher als bei einem klassischen Sparkonto oder bei einem Tagesgeldkonto, dafür ist ein Festgeldkonto weniger flexibel. Wer weiss, wie ein Festgeld als Investment funktioniert und die Vor- und Nachteile kennt, kann es problemlos mit anderen Geldanlagen kombinieren. So stellst du dir ein individuelles Portfolio für den Aufbau von privatem Vermögen zusammen und hast trotzdem genügend finanzielle Rücklagen, auf die du kurzfristig zugreifen kannst. Die folgenden Tipps zeigen, worauf es bei der Auswahl des Festgeldkontos ankommt.

Geldmarktfonds: Informationen über eine alternative Form der Geldanlage

Ein Geldmarktfonds investiert Gelder von Anlegern in verschiedene Wertpapiere und Geldmarktinstrumente. Die Laufzeiten von Geldmarktfonds sind im Vergleich zu anderen Anlageformen relativ kurz. Da das Geld jedoch in verschiedene Wertpapiere und Geldmarktpapiere angelegt wird, ist die Risikostreuung sehr hoch. Das heisst, es handelt sich bei Geldmarktfonds um eine relativ sichere Form der Geldanlage. In der Schweiz sind Geldmarktfonds als Anlageinstrument derzeit weniger gefragt. Der Grund dafür liegt im niedrigen Zinsniveau. Die Zinssätze für Geldmarktfonds orientieren sich in erster Linie am Wirtschaftswachstum eines Landes sowie an den Inflationserwartungen. Hier erfährst du mehr über Geldmarktfonds und die damit verbundenen Vor- und Nachteile.

Personengesellschaften in der Schweiz – Unterschiede und Merkmale

Wenn du ein Unternehmen gründen willst, musst du dich für eine Rechtsform entscheiden. Im Schweizer Recht werden bei Gesellschaftsformen zwischen Personen- und Kapitalgesellschaften unterschieden. Bei Kapitalgesellschaften steht das Kapital im Vordergrund. Dies bedeutet, dass das Gesellschaftskapital im Konkursfall haftet. Bei Personengesellschaften hingegen steht die Person im Fokus und diese Gesellschaftsform ist mit dem Inhaber des Unternehmens eng verknüpft. Dabei haftet die Personengesellschaft primär mit dem Geschäfts- und sekundär mit dem privaten Vermögen der Gesellschafter. Wir erklären dir hier die wichtigsten Merkmale der unterschiedlichen Personengesellschaften. Dies verschafft dir einen guten Überblick, falls du planst, eine Personengesellschaft zu gründen.

Was bedeutet Silodenken und was kann man dagegen unternehmen?

In einer Organisation wie einem Unternehmen taucht es häufig auf, zum Beispiel bei der Zusammenarbeit im Team: das Silodenken. Wenn du in deiner Karriere bereits in mehreren Firmen tätig warst, die dort herrschende Kultur kennengelernt hast und verschiedene Führungskräfte und Kollegen erleben durftest, hast du vielleicht schon erfahren, wie gefährlich das Silodenken für den Erfolg sein kann. Denn wer Silodenken betreibt, blickt nicht mehr über den Tellerrand hinaus. Hier erfährst du, was Silodenken genau ist und was du und deine Firma dagegen unternehmen könnt.

Abredeversicherung: Alle Infos zur Verlängerung des obligatorischen Unfallschutzes

Zu Unfällen im privaten Bereich kommt es in der Schweiz pro Jahr mehr als eine Million Mal. Nicht immer gehen sie glimpflich aus. Sind ärztliche Behandlungen oder weitere Massnahmen nötig, springt die obligatorische Unfallversicherung bei allen Arbeitnehmern auch für Nichtberufsunfälle ein. Wer trotz Beendigung seines Arbeitsverhältnisses weiterhin abgesichert sein möchte, kann eine Abredeversicherung abschliessen. Für wen sie sich lohnt, welche Leistungen sie im Schadensfall bietet und welche Voraussetzungen für einen Abschluss erfüllt sein müssen, erfährst du in unserem Ratgeber. Du erhältst zudem weitere hilfreiche Infos rund um den obligatorischen Unfallschutz in der Schweiz.